Das Anna-Schoeller-Haus

Facebook v. 6. Juni 2021

Düren gilt wegen vielerlei Einrichtungen für sehbehinderte Menschen schon seit mehr als 100 Jahren als "Stadt der Blinden". Im Folgenden soll es um eine dieser Einrichtungen gehen: das Anna-Schoeller-Heim aus der Schoellerstraße, dessen Speisesaal-Kronleuchter auf dem Foto inzwischen in unserer Sammlung zu finden ist.
Bereits am 2. Januar 1899 schenkten der Dürener Teppichfabrikant Philipp Schoeller und seine Gattin Anna Schoeller dem Rheinischen Blindenfürsorgeverein ein Grundstück in Düren. Gleichzeitig brachten sie die finanziellen Mittel zur Errichtung eines Blindenheims auf.
Dieses wurde nach Anna Schoeller benannt und hieß folglich "Annaheim" bzw. "Anna-Schoeller-Haus". Im August desselben Jahres war der Bau bereits beendet und das Heim konnte eröffnet werden.
Den Zweiten Weltkrieg überlebte das Anna-Schoeller-Haus nur knapp und mit weitreichenden Schäden. Gerade der Angriff vom 16. November 1944 hatte so wie in ganz Düren einen großen Anteil an der Zerstörung des Gebäudes.
Fünf Jahre nach Kriegsende, am 13. Juni 1950, konnte das Annaheim aber schon wieder eröffnet werden.
Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts bestand das Anna-Schoeller-Haus in seiner Funktion. Danach wurde festgestellt, dass eine Sanierung und Modernisierung dringend notwendig war, das alte Gebäude dafür aus wirtschaftlichen Gründen aber leider nicht geeignet war.
Stattdessen folgte ein Neubau im Park in der Roonstraße. Dieser wurde am 4. Dezember 2001 eröffnet.
Nachdem das alte Anna-Schoeller-Haus an der Schoellerstraße demnach seit 1998 leergestanden hatte, wurde es rund zwei Jahrzehnte später im Dezember 2016 abgerissen.