Die rasanten Entwicklungen in allen Lebensbereichen, auch bei Sport und Erholung, führten in den 1970ern zur Formulierung eines hehren Ziels: jede Schülerin und jeder Schüler sollte als Schwimmerin bzw. Schwimmer die Schule verlassen.
Aus diesem Grund beschloss die Stadtverordnetenversammlung Dürens im Oktober 1970 den Bau eines weiteren Hallenbades. Das noch heute existierende städtische Hallenbad am Jesuitenhof, das vier Jahre später, am 20. Juli 1974, der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, konnte mit finanzieller Hilfe des Landes NRW sowie des Kreises Düren realisiert werden. Insgesamt waren 32 Firmen am Bau beteiligt.
Ursprünglich erfolgte an diesem Datum jedoch nur die Öffnung des ersten Bauabschnittes, so geht u. a. aus der Festschrift zur Einweihung des Hallenbades hervor, das zu diesem Zeitpunkt zumindest noch ein Außenbecken geplant gewesen war, das in einem zweiten Bauabschnitt geschaffen werden sollte, wozu es jedoch offenbar nie kam. So wurde das Hallenbad in dieser Festschrift dann auch mehrfach als „Hallen- und Freibad“ bezeichnet.
Im Geleit des damaligen Oberbürgermeisters Wolfgang Vogt und des Oberstadtdirektors Dr. Lentz wird darauf verwiesen, dass es ein lang gehegter Wunsch der Dürener Bevölkerung und vor allem der Jugend gewesen sei, zwei Bäder zu haben und dass man stolz sei, diesen Wunsch nunmehr erfüllen zu können.
Das neue Hallenbad entstand auf dem historischen Gelände des alten Jesuitenhofes, das seit 1950 im Besitz der Stadt Düren war, als „städtebaulicher Akzent für die Südstadt“. Es erhielt die noch heute existierenden, großzügigen Glasflächen im Bereich der oberen Schwimmhalle, einen neuen Parkplatz und einen Zugang durch den Torbogen der alten Hofanlage aus dem 17. Jahrhundert, was zu einer „glücklichen Synthese“ von Alt und Neu führte. Im oberen Bereich des Gebäudes wurden ein großes Mehrzweckbecken mit einem Variobereich mit höhenverstellbarem Boden und zwei Sprungbrettern sowie ein etwas kleineres Lehrschwimmbecken installiert. Der hochliegende Wasserspiegel in Letzterem wurde durch eine sogenannte „Finnische Rinne“ erreicht, was in den 1970er-Jahren zur modernsten Form der Wasserführung zählte. Zudem gab es einen Gymnastikraum, vier Sammelumkleiden und 42 Einzelumkleiden, 160 Garderobenschränke, eine Mutter-Kind-Umkleide mit eigener Dusche und WC, spezielle Schülerumkleiden mit eigenen Duschen und WCs, Wärmebänke sowie ein Planschbecken für Kleinkinder, bei dem besonders hervorgehoben wurde, dass im Fall des Falles das gesamte Wasser innerhalb von einer halben Stunde ausgetauscht werden könnte. Im unteren Bereich des Gebäudes wurde, neben der vollautomatischen Kassenanlage und der gesamten Technik, ein separater Saunabereich mit Tauchbecken, Kaltwasserraum, Ruhe- und Massageräumen, einem teilweise überdachten Saunahof mit einem weiteren Tauchbecken sowie einer Leseecke eingerichtet. Die Eingangshalle wurde komplett mit Keramik ausgestaltet. Im Obergeschoss wurde eine Milchbar für 80 bis 100 Gäste mit Blick auf Lehrschwimm- und Planschbecken bewirtschaftet, die über eine separate Treppe auch von außen erreichbar war und auch außerhalb der Badezeiten betrieben wurde. Abgesehen von der Milchbar und dem Planschbecken existieren alle genannten Einrichtungen bis auf den heutigen Tag.
Die Außenanlage in Form eines Freibeckens sollte später zwischen dem restaurierten Wohnhaus, das aus dem 17. Jahrhundert stammt, und der neuen Schwimmhalle entstehen, wozu es jedoch nie kam.
Nun sind die Tage dieses Hallenbades auch gezählt. Nur wenige Meter entfernt, im Süden des Holzbendenparks, entsteht zur Zeit ein neues Hallenbad mit einem 50-m-Wettkampfbecken.
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