Josef Geuenich (geboren am 06.01.1896; gestorben am 15.04.1977) und seiner „Geschichte der Papierindustrie im Düren-Jülicher Wirtschaftsraum", Carl Hamel, Düren 1959, verdanken wir umfangreiche Einblicke in das Mühlenwesen an den Dürener Teichen. Da er langjähriger Stadtarchivar Dürens war, kann man sicher sein, dass er die „Sammlung von Materialien zur Geschichte Dürens", herausgegeben von Bonn, Rumpel Fischbach, Juli 1835, nicht nur gekannt, sondern nach Überprüfung auch in seinen Text aufgenommen hat. Gleiches dürfte für überaus verdienstvolle Recherchen des Gymnasiallehrers Dr. August Schoop gelten, der ab Dez. 1894 auch als Stadtarchivar tätig war.
Der Rur und ihrem weichen Wasser verdanken wir die Entwicklung der Dürener Industrie bis in unsere Tage. Schon sehr früh hatte man begonnen, das Rurwasser über Ableitungen, sogenannte Teiche, möglichst effektiv zu nutzen. Auch schon im Mittelalter und erst recht heute, war Wasser ein kostbares Gut, das gerecht verteilt werden musste. Darüber gab es trotz behördlicher Regelungen immer wieder Streit. Die überlieferten Gerichtsakten zeugen von erbitterten Auseinandersetzungen.
Heute werden die Teiche unterteilt in links- und rechtsrurige Teiche. Das sind in Flussrichtung gesehen: Hetzinger Teich, Untermaubacher Teich, Windener Teich, Lendersdorfer Teich, Jammertalsteich, Kirchberger Teich und Rurdorfer Teich. Die rechtsrurigen sind: Oberschneidhausener Teich, Niederauer Teich, Dürener Teich, Krauthausener Teich, Jülicher Teich und Broicher Teich.
Auf all diesen Teichen gab es Mühlen, die sich das Wasser teilten. Peter Johannes Droste zählt in seinem Standardwerk „Wasserbau und Wassermühlen an der Mittleren Rur“ aus dem Jahr 2003 insgesamt 110 Mühlen für das Jahr 1830. Für den Jammertalsteich, der in einem Altarm der Rur abgeleitet wurde und mitten durch den Stadtpark führte, dürfte der Name "Programm" (Nomen erat omen) gewesen sein. Die an ihm liegenden vier Mühlen litten immer wieder an Wassermangel und wurden nach kurzer Zeit wieder aufgegeben.
Die Eigentümer wechselten sehr oft, vor allem dann, wenn die Nutzung nicht den erhofften Gewinn brachte. Als Beispiel kann hier die sogenannte Panghmühle dienen. Da sie in der Franzosenzeit (1803) genehmigt und gebaut wurde, gibt es darüber detaillierte Unterlagen. Gelegen nahe dem Wirteltor mit Wasser aus dem sogenannten Stadtgraben (heute gegenüber dem Kaufhof) wurde sie von Johann Peter Pangh errichtet, 1822 an Jacob Schüll veräußert, der sie wiederum 1838 an eine Familie Rößler verkauft. Nach Streitereien mit der Tuchfabrik Schoeller übernahm 1862 Schoeller die Mühle, die dann im Zuge des Ausbaus der Eisenbahnstraße (heute Josef- Schregel – Str.) 1870 abgerissen wurde.
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