Rölsdorf

Aus der Rubrik Stichtag / Facebook / 26. Mai 2021

Am 30. Mai eines Jahres zwischen 1131 und 1137 wurde der heutige Stadtteil der Stadt Düren vermutlich erstmals erwähnt. Damals starb Wihcmannus, der damalige Dekan von St. Geron in Köln, und hinterließ dem Stift „vier Ahmen Wein“ in „Rugelsthorp“. Es ist nicht völlig sicher, ob damit Rölsdorf gemeint war. Die erste sichere Erwähnung war am 10. Oktober 1386, als es in einem Dokument hieß: „In Rodelstorp, Ruylstorp besteht eine Kapelle.“
Die Rur war früher sehr wild und trat häufig über die Ufer. So kam es auch zu einem Rurdurchbruch Ende Dezember des Jahres 1875 auf dem westlichen Ufer bei Rölsdorf. Der Fluss drohte eine Mühle in der Nähe des heutigen Jugendstadions zu hinterspülen und sich ein neues Bett zu wählen. Erst am 15. August 1877, also gut zwei Jahre später, fanden Arbeiten zur Regulierung der Rur zwischen Düren und Rölsdorf statt.
1888 eröffnete in Rölsdorf bereits das Geschäft Apparatebau Aug. Detombay.
Zudem gab es in Rölsdorf auch die Lederfabrik und Leimsiederei Napp (Dezember 1940 abgebrochen) sowie die Farbmühle von Paul Emil Hoesch. Eine Bushaltestelle erinnert noch heute an den Namen.
Neben den Geschäften gab und gibt es in Rölsdorf natürlich auch ein reges Vereinsleben. Gute Beispiele dafür sind die Schützenbrüderschaft Constantia Rölsdorf, die seit 1877 existiert, sowie der Billiardsportclub Rölsdorf, den es bereits seit 1934 gibt.
Am 1. April 1937 folgte, deutlich vor anderen heutigen Stadtteilen wie beispielsweise Lendersdorf, bereits die Eingemeindung der Gemeinde Rölsdorf. Das Stadtgebiet der Stadt Düren vergrößerte sich an diesem Tag durch einige Eingemeindungen (u.a. auch Teile von Krauthausen und Gürzenich) auf 2.195,95 Hektar, die Einwohnerzahl betrug nun 44.059.
Ein Jahr nach der Eingemeindung wurde die Anlage eines neuen Friedhofes in Rölsdorf beschlossen. Dieser wurde dann am Schlagbaum gebaut und im September 1940 fertiggestellt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde auch Rölsdorf nicht verschont. So kam es beispielsweise am 14. Januar 1943 zu einem Fliegerangriff, bei dem ca. 25 Stabbrandbomben über Rölsdorf abgeworfen wurden. Auch am 21. April 1944 gab es einen Fliegerangriff, bei dem einige Wohnhäuser in der alten Siedlung in Rölsdorf und am Neuen Friedhof zerstört wurden. Im selben Jahr kam es am 24. Juli ebenfalls zu einem weiteren Angriff.
Dies führte dazu, dass am 8. November 1944 schließlich alle nicht berufstätigen Personen aus Düren den Befehl zur Evakuierung erhielten.
Etwas mehr als einen Monat später, am 17. Dezember, nahmen die Amerikaner schließlich Rölsdorf ein. Zu ihrem eigenen Schutz brachten sie die wenigen noch dort verbliebenen Bewohner nach Aachen oder Stolberg-Vicht.
Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau. Als erster Stadtteil wurde Rölsdorf bereits am 10. Juli 1945 wieder bis zur Johannesbrücke vom Wasserwerk Birgel aus versorgt. Erst über einen Monat später folgte mit dem Bereich an der Kölner Landstraße die nächste Region in Düren mit Anschluss an die Wasserversorgung.
Am 3. September 1945 fand zudem in der Schule Rölsdorf die Wiedereröffnung der städtischen Volksschule statt. Dabei waren Vertreter sowohl von weltlichen als auch von kirchlichen Behörden anwesend. Am selben Tag eröffneten in Düren auch einige weitere Schulen wieder ihre Türen. Am 4. Februar 1946 startete sogar wieder ein erster Abschlussjahrgang der Volksschule in Rölsdorf.
Was geschah in Rölsdorf nach dem Krieg ansonsten noch?
Zwei Jahre nach der Wiedereröffnung der Schulen, am 27. Dezember 1947, wurde die Straßenbahnstrecke Düren-Rölsdorf-Lendersdorf von der westlichen Seite der Johannesbrücke aus in Betrieb genommen. Am 1. Mai 1954 wurde diese Bahn aber schon durch Omnibusse ersetzt.
Im Jahr 1971 eröffnete die Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Rölsdorf eine Altentagesstätte.
Am 1. Oktober wurde der Sonderkindergarten für körperlich behinderte Kinder an der Gürzenicher Straße eröffnet.
Seit dem 17. Mai 1980 existierte in Rölsdorf zudem eine Bildungsstätte des Fußballverbandes Mittelrhein e.V. in der ehemaligen Villa Mevis. Lehrgänge gab es dort sogar schon seit September 1978.
Und schließlich wurde der Rölsdorfer Volkspark umgestaltet und nach sechsmonatiger Arbeitsphase am 1. Juni 1983 wieder der Bevölkerung zur Nutzung übergeben.