Schenkel, Lucia Katharina Barbara

Aus der Rubrik Stichtag / Facebook / 6. Mai 2021

Am 5. Mai 1852, also gestern vor 169 Jahren, starb Lucia Katharina Barbara Schenkel, die Witwe des Kaufhändlers Rudolf Schenkel, im Alter von 78 Jahren in Düren. Die geborene Schoeller war am 10. Januar 1774 in Schleiden auf die Welt gekommen. Sie war die Tochter des Schleidener Eisenhüttenbesitzers Johann Arnold Schoeller und seiner Ehefrau Lucia Katharina Peuschen.
Das Ehepaar Schenkel war in Düren für viele Stiftungen und Schenkungen bekannt.
So schenkten Lucia Katharina und ihr Mann der reformierten Gemeinde am 10. Juli 1825 ein Grundstück an der oberen Kölnstraße als Friedhof mit gleichem Benutzungsrecht durch die lutherische Gemeinde. Des Weiteren schenkten sie der Stadt Düren im August des Jahres 1833 ein Badehaus auf der Südwestseite der späteren August-Klotz-Straße, das zur Unterbringung von Cholerakranken hergerichtet wurde und später als Altersheim und Heim für obdachlose Mädchen diente.
Am 19. Februar 1847 starb Lucias Ehemann Rudolf Schenkel. Die ehemalige "Treppenstraße" wurde später ihm zu Ehren in "Schenkelstraße" umbenannt.
In ihrem Nachlass vermachte Lucia Katharina Schenkel zudem der reformierten Gemeinde 4.000 Taler für deren Schulfonds und dem städtischen Armenfonds 10.000 Taler.
Das heutige Schenkel-Schoeller-Stift erinnert an sie und ihren Mann. Lucia hatte damals die Schenkel-Schoeller'sche Altersversorgungsanstalt testamentarisch gestiftet. Elf Jahre nach Lucia Schenkels Tod, im Mai des Jahres 1863, wurde diese in einem Gebäude zwischen Pletzergasse und Jesuitengasse eröffnet. Die Altersversorgungsanstalt war zunächst für 30 Personen ausgelegt. Das Gebäude wurde 1944 während des Zweiten Weltkriegs zerstört.
Nach dem Krieg wurde das "Schenkel-Schoeller-Stift" auf einer durch Grundstückstausch mit der Stadt Düren erworbenen Fläche in der Nähe von Schloss Burgau neu erbaut.
Zur Erinnerung an Lucia Katharina Schenkel wurde an einem 1956/57 errichteten Wohnhaus in der Girbelsrather Straße 37 eine Gedenktafel angebracht.