Digitale Ausstellung „Mehr als Pommes und Pralinen. Belgische Spuren in Düren“ in der DDB

Deutschland 1945: Der Zweite Weltkrieg ist verloren und das Land ist in vier Besatzungszonen geteilt. Düren liegt im britischen Gebiet. Die Briten setzen nicht nur ihre eigenen Truppen zur Besatzung ein, sondern bedienen sich auch der Streitkräfte verbündeter Staaten. Auf diese Weise kommen u. a. belgische Soldaten in die britische Zone. 1946 ziehen sich die britischen Truppen vollständig aus dem Rheinland zurück – ihre Ablöse bilden Einheiten der belgischen Armee. Die Briten behalten dennoch das Oberkommando über das nun von Belgiern kontrollierte Gebiet.

Anfang der 1950er Jahre kommen die ersten belgischen Soldaten nach Düren. In den folgenden Jahren treffen weitere Einheiten der Belgier in Düren ein. Zeitweise ist Düren, mit seinen rund 6.000 Belgier*innen (davon etwa 3.000 Soldaten) der größte belgische Garnisonsstandort in der Bundesrepublik. Auch in Belgien selbst gibt es keine größere Einrichtung dieser Art. Viele der Militärangehörigen holen ihre Familien nach. Bei einer Volkszählung im März 1956 leben bereits 986 Zivilangehörige der belgischen Garnison in Düren. Vier Jahre später sind es 2.202.

Das „belgische Düren“ ist eine Welt für sich. Die gut ausgebaute Infrastruktur ermöglicht es den Soldaten und ihren Familien theoretisch, jahrelang in der Stadt zu leben, aber nie in direkten Kontakt mit der deutschen Bevölkerung zu kommen. Doch Theorie und Praxis sind bekanntlich verschiedene Dinge: Spätestens Ende der 1950er Jahre nimmt die Dürener Bevölkerung stetig regeren Anteil an den belgischen Veranstaltungen. Sie und die Belgier*innen haben sich zu diesem Zeitpunkt längst angenähert. Die Belgier*innen schotten sich trotz ihrer gut ausgebauten Infrastruktur nicht ab, sie nehmen aktiv teil am öffentlichen Leben in Düren, besuchen Veranstaltungen, treten Vereinen bei, feiern Karneval. Sogar Ehen werden – trotz Verboten und Vorurteilen auf beiden Seiten – geschlossen und noch heute leben zahlreiche Belgier*innen in Düren und Umgebung, obwohl der größte Teil die Stadt zwischen 1975 und 1979 verlassen hat. Die letzten belgischen Soldaten ziehen in den 1990er Jahre offiziell aus Düren ab. Für die hier Verbliebenen, ebenso wie für viele andere inzwischen wieder in Belgien Lebende, ist die Stadt an der Rur zur zweiten Heimat geworden. Sie – und auch viele Dürener*innen – erinnern sich gerne an ihre Zeit hier zurück. Aus ehemaligen Besatzern und Besetzten sind Freunde geworden.

In der virtuellen Ausstellung „Mehr als Pommes und Pralinen - Belgische Spuren in Düren" in der Deutschen Digitalen Bibliothek erfahren die UserInnen mehr über diese "belgischen Jahre". Vom Stadtmuseum konzipiert und mit Hilfe von DDBstudio, einem Ausstellungswerkzeug der Deutschen Digitalen Bibliothek erstellt, ist diese virtuelle Ausstellung online verfügbar. Über diesen Link kann man sich kostenlos und so oft man möchte in die Ausstellungsinhalte vertiefen. Eine vielfältige Mischung aus historischem Bildmaterial und Tonsequenzen bietet somit einen ganz persönlichen Eindruck von der damalige Lebenswelt dieser Menschen in Düren.

Diese Erweiterung des digitalen Repertoires des Stadtmuseums Düren wurde dank der freundlichen Unterstützung der Dürener RKP-Stiftung möglich.

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Digitale Ausstellung „Auf der Suche nach Heimat - Sportvereine von "Gastarbeitern" in Düren“ in der DDB

Die Hauptausstellung des Stadtmuseums "In Düren zu Hause - Migrationsgeschichte(n) und kulturelle Vielfalt" nimmt die BesucherInnen mit auf eine Zeitreise und zeigt auf, wie sich die Dürener Stadtgesellschaft innerhalb der letzten 150 Jahre durch den Zuzug von Menschen aus verschiedenen Regionen der Welt permanent wandelt und das alltägliche Zusammenleben bis heute bereichert.

Ein sehr wichtiges Kapitel ist dabei auch die Zeit des sogenannten "Wirtschaftswunders" ab den 1950er Jahren, als in der Bundesrepublik Deutschland Mangel an Arbeitskräften herrschte und folglich Männer und Frauen aus dem Ausland gezielt angeworben wurden. Diese sogenannten "GastarbeiterInnen" aus Italien, Griechenland, Spanien, Jugoslawien oder der Türkei verließen ihre Heimat und kamen u.a. auch nach Düren. Hier fanden sie zwar direkt verschiedene Anstellungen, die deutsche Sprache oder die rheinische Mentaliät waren diesen Männern und Frauen fremd. Sie betraten mit dieser Stadt wahrhaftiges "Neuland".

In der virtuelle Ausstellung „Auf der Suche nach Heimat - Sportvereine von "Gastarbeitern" in Düren“ in der Deutschen Digitalen Bibliothek erfahren die BesucherInnen, welche besondere Rolle der Sport und insbesondere der Fußball für diese Männer in den 1960er und 1970er Jahren spielte. Vom Stadtmuseum konzipiert und mit Hilfe von DDBstudio, einem Ausstellungswerkzeug der Deutschen Digitalen Bibliothek erstellt, ist diese virtuelle Ausstellung online verfügbar. Über diesen Link kann man sich kostenlos und so oft man möchte in die Ausstellungsinhalte vertiefen. Eine vielfältige Mischung aus historischem Bildmaterial und Filmsequenzen bietet somit einen ganz persönlichen Eindruck von der damalige Lebenswelt dieser Menschen in Düren.


Diese Erweiterung des digitalen Repertoires des Stadtmuseums Düren wurde dank der freundlichen Unterstützung der Dürener RKP-Stiftung möglich.

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Digitale Schillings-Ausstellung in der DDB

Im Januar 1921 verstarb in Berlin der Gürzenicher Afrika-Forscher Carl Georg Schillings. Das Stadtmuseum Düren plante anlässlich des 100. Todestags dieses berühmten Sohns der Stadt Düren verschiedene Veranstaltungen sowie eine Ausstellung, die aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden mussten. Ein Jahr später konnte die Ausstellung „Jäger, Forscher, Naturschützer – Auf den Spuren von Carl Georg Schillings“ eröffnet werden.

Wer es nicht geschafft hat, sich die „analoge“ Präsentation im Stadtmuseum Düren anzuschauen oder sich noch intensiver mit Carl Georg Schillings und seinem Leben auseinandersetzen möchte, kann dies ganz einfach von zu Hause oder unterwegs aus tun! Die gleichnamige virtuelle Ausstellung „Jäger, Forscher, Naturschützer – Auf den Spuren von Carl Georg Schillings“, die mit Hilfe von DDBstudio, einem Ausstellungswerkzeug der Deutschen Digitalen Bibliothek erstellt wurde, ist online verfügbar. Über diesen Link kann man sich kostenlos und so oft man möchte in die Ausstellungsinhalte vertiefen. Diese bestehen aus einer vielfältigen Mischung aus historischem Bildmaterial, Filmsequenzen, 3D-Objekten sowie drei etwa 120 Jahre alten Tonaufnahmen, u.a. mit Schillings‘ Originalstimme, jeweils verbunden mit informativen Textbeiträgen.

Diese Erweiterung des digitalen Repertoires des Stadtmuseums Düren wurde dank der freundlichen Unterstützung der Dürener RKP-Stiftung möglich.

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Virtueller Rundgang durch das Stadtmuseum Düren

Das Stadtmuseum Düren bequem vom heimischen Sofa aus kennenlernen und einen Eindruck von den Ausstellungen gewinnen - das ist möglich mit Hilfe unserer virtuellen Museumsrundgänge. Zu unserem aktuellen virtuellen Rundgang gelangen Sie hier, den ersten Rundgang haben wir hier für Sie archiviert. Spazieren Sie durch unsere Ausstellungsräume, werfen Sie einen Blick in laufende und vergangene Ausstellungen und tauchen Sie ein in unser HistoLab, unseren Erfahrungs- und Spielraum für Kinder.

Wenn Sie anschließend noch mehr über unsere Ausstellungen erfahren möchten, freuen wir uns bald wieder über Ihren Besuch in der Wirklichkeit!

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Digitaler Tag des Offenen Denkmals 2020

Das Kölntor

Die Stadtmauer-AG des Stiftischen Gymnasiums Düren, der Modellbauer Josef Winthagen und das Stadtmuseum Düren rekonstruieren in einem Gemeinschaftsprojekt seit 2019 die alte Dürener Stadtbefestigung.

Josef Winthagen arbeitete über 100 Stunden an der Rekonstruktion des alten Stadttores in Holz. Auf der Grundlage von historischen Abbildungen fertigte er Zeichnungen an, schnitzte die einzelnen Bauteile, malte diese an und setzte das Tor Stein für Stein zusammen. In der Zwischenzeit recherchierten die emsigen Schüler den historischen Hintergrund zum Kölntor, suchten Bildmaterial zusammen und gossen alle Informationen in einen Text. Das Ergebnis sehen Sie in Form dieses kurzen Infofilms.

Das Modell des Kölntors ist am 13. September im Stadtmuseum Düren zu sehen (11-17 Uhr).

 

Übrigens: Der auf dem Schulgelände des Stiftischen Gymnasiums liegende Abschnitt der Stadtmauer zwischen Dickem Turm und Grönjansturm wird am Tag des Offenen Denkmals in Wort und Bild auf der Homepage der Schule präsentiert www.stiftisches.de

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Die Drehscheibe am Bahnhof

Die Drehscheibe am Bahnhof Düren steht wie das Bahnhofsgebäude unter Denkmalschutz. Sie liegt hinter der Rückseite des Gebäudes nahe Gleis 1. Gebäude und Drehscheibe stammen aus dem Jahr 1874. Mithilfe dieser Drehscheibe wurden Lokomotiven nach Ankunft im Bahnhof Düren in die entgegengesetzte Fahrtrichtung gedreht. Mit Veränderung der Streckenführung war die Drehscheibe im Jahr 2000 vom Schienennetz getrennt worden und verfiel.

Ein ehrenamtliches Team vom Stadtmuseum Dürener nahm sich von 2013 – 2015 dieser Perle der Eisenbahngeschichte an und erweckte die verwilderte Anlage aus ihrem Dornröschenschlaf. Unter der Leitung von Dieter Fücker verhalf das Team in tausenden Stunden der alten Drehscheibe zu neuem Glanz. Dieser Infofilm dokumentiert die aufwendigen Arbeiten.

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Wie Phoenix aus der Asche...

Dürens Altstadt ging im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs weitgehend und unwiederbringlich verloren. Mit Hilfe von digitalen Technologien ist das verschwundene Gesicht unserer Stadt wieder zum Leben zu erwecken - zumindest im virtuellen Raum. Das Stadtmuseum Düren nimmt sich mit Unterstützung des 3D-Designers Harry Thiel der digitalen Rekonstruktion der verlorenen Dürener Bausubstanz schrittweise an. Mit diesem Angebot stärkt das Museum in einem fortlaufenden Prozess sein Angebot digitaler Kulturvermittlung.

Einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten, welche die digitale Rekonstruktion verlorener Bauwerke bietet, liefert die Plattform Sketchfab. Dort lässt Harry Thiel (teil-)zerstörte Bauten wie Phoenix aus der Asche wieder auferstehen...Wie z.B. das ehemalige Kapuzinerkloster im Bild. 

 

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Pilotprojekt Annakirche in 3D

Digitale Rekonstruktion der Annakirche um 1930

In einem ersten Pilotprojekt schuf Harry Thiel 2019 ein virtuelles, dreidimensionales Modell der Dürener Annakirche um 1930. Dürens größte und älteste Pfarrkirche wurde im Laufe der Jahrhunderte stetig ausgebaut und vergrößert, besonders nach der "Ankunft" des Annahaupts im frühen 16. Jahrhundert, als Düren ein wichtiger Wallfahrtsort in der Region wurde. 

Die verschiedenen baulichen Etappen der Kirche können mithilfe dreidimensionaler digitaler Rekonstruktionen ideal dargestellt werden. Detailgetreue Nachbildungen vermitteln dabei einen präzisen Eindruck des Kirchenbaus und dessen Veränderungen, was historische Fotografien nicht immer in dieser Anschaulichkeit vermögen. Virtuelle Rekonstruktionen sind somit in der Vermittlungsarbeit von großem Nutzen, insbesondere gegenüber einem jungen Zielpublikum.

Nach der Rekonstruktion der Außenansicht der alten Annakirche um 1930 werden weitere Ansichten des Kirchenbaus, einschließlich dessen Innenansicht, geschaffen.