Aktuelles

Der Workshop "Schreibwerkstatt - Wie schrieben unsere Vorfahren" ist für den 10. Dezember 2023 und den 14. Januar 2024 bereits ausgebucht. Wir vergeben noch letzte Plätze für den Workshop am 10. März. Bitte melden Sie sich dafür unter info@stadtmuseumdueren.de oder unter 02421 - 121 59 25 im Stadtmuseum an.

Am 4. Dezember reiste ein Team aus den Reihen des Trägervereins für die Verleihung des Engagementpreises NRW nach Düsseldorf. Der Verein war für den Betrieb des Stadtmuseums für diesen Preis gemeinsam mit elf weiteren Trägern von Kulturprojekten aus NRW nominiert. Zwar erhielt der Verein am Ende den Engagementpreis nicht, dennoch verbrachte man feierliche und angenehme Stunden im K21, wo die Landesregierung das Ehrenamt rund um Kunst und Kultur an dem Nachmittag hochleben ließ. Wir gratulieren den stolzen Gewinner*innen des Preises und kehren mit gestärkter Motivation für unsere weitere Tätigkeit zurück nach Hause.

In diesem Vortrag wird sich Bernd Hahne mit dem Dürener Oberbürgermeister der Weimarer Jahre beschäftigen. Als Dr. Ernst Overhues (1877-1972) am 7. Juli 1921 zum Nachfolger des seit 1894 amtierenden Dürener Oberbürgermeisters August Klotz gewählt wird, tritt er sein Amt in einer für die Stadt Düren schwierigen Zeit an. Belastet wird sein Amtsantritt durch die Tatsache, dass er nur mit den Stimmen der absoluten Zentrumsmehrheit gewählt wird, während die anderen im Dürener Stadtrat vertretenen Parteien sich für den langjährigen Dürener Beigeordneten Otto Kern ausgesprochen hatten. Bedrückende Lasten durch die britische, ab November 1919 die französische Besatzung, steigende Erwerbslosenzahlen, unkalkulierbare finanzielle Rahmenbedingungen durch die Inflation und nicht zuletzt das bizarre Intermezzo der mehrmonatigen "Separatistenherrschaft" – in dem Overhues eine nicht gerade rühmliche Rolle spielt – kennzeichnen die ersten Jahre seiner Amtszeit. Die zweite Hälfte der 1920er Jahre bindet vor allem viele Kräfte durch den teilweise erbittert geführten Streit mit Landrat Schaaff um die Auskreisung der Stadt aus dem Landkreis Düren, ein Vorhaben, mit dem schon sein Amtsvorgänger Klotz gescheitert war. Die Weltwirtschaftskrise und wiederum rasant steigende Erwerbslosenzahlen, verbunden mit grassierender Not in der Bevölkerung, überschatten schließlich seine letzten Amtsjahre, ehe er im März 1933 auf massiven Druck der Nationalsozialisten aus dem Amt scheidet und in seine Heimatstadt Menden zurückkehrt.

Zeit: 19.00 Uhr

Referent: Bernd Hahne M.A.

Ort: Stadtmuseum Düren, Veranstaltungsraum 1. OG

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Wir freuen uns sehr darüber, dass der Trägerverein jüngst für seine Publikation „In Düren zu Hause – Migrationsgeschichte(n) und kulturelle Vielfalt“ mit dem Helmut A. Crous-Geschichtspreis ausgezeichnet wurde. In diesem Buch halten wir die Ergebnisse des gleichnamigen Forschungsprojekts fest, dem wir uns von 2019-2021 mit viel Herzblut gewidmet haben. Darin werden ausgewählte Etappen der Migrationsgeschichte nach Düren vorgestellt, deren Aufarbeitung auf Archivquellen und Zeitungsrecherchen fußt, ergänzt durch unzählige Zeitzeugenberichte.

Die Jury erkannte in dieser Publikation einen wichtigen Beitrag zu einer Thematik, die uns alle angeht. Insbesondere in einer Zeit, „in der politische Kräfte den Wahn einer ethnisch-homogenen Gesellschaft wieder hoffähig machen wollen, als hätte man nichts aus der rassistischen Gesellschaft im Nationalsozialismus gelernt.“ (Aus der Laudatio)

Die Publikation ist im Buchhandel, im Stadtmuseum Düren und im Verlag Hahne und Schloemer erhältlich.

KJB

Im neuen Kreisjahrbuch gibt es wieder eine Reihe interessanter Beiträge für historisch Interessierte.

Im Rahmen des Schwerpunktthemas "Wohnungs- und Städtebau" gibt Guido v. Büren einen Überblick über Erhaltungs- und Forschungsperspektiven zur Idealstadtanlage der Renaissance Jülich. Bernd Hahne zeigt auf, dass der Wohnungsbau (nicht nur) in Düren zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit noch weit größeren Problemen zu kämpfen hatte als heute. Und Barbara Simons-Buttlar führt durch den Grüngürtel – ein Vorzeigeprojekt des neuen Bauens in Düren.

Abseits des Rahmenthemas erinnert Peter Gasper an die ersten Kinos in Düren und wie aus Bretterbuden Paläste wurden. Brian-Scott Kempa befasst sich mit der einmaligen Konstruktion der Dreigurtbrücke über die Rur. Helmut Krebs und Andreas Kitz informieren über einen mittelalterlichen Münzschatzfund 1913 in Oberzier. Achim Jaeger widmet einen ausführlichen Beitrag dem Notar, Stifter und Mäzen Alexander Theodor Ahrweiler. An den Dirigenten und Komponisten Frederick Stock (1872 Jülich – 1942 Chikago) erinnert Sharyn J. Jones. Robin Peters eröffnet eine archäologische Perspektive auf das Alter des Hambacher Waldes und Tobias Schlumbach macht sich auf die Suche nach Cradepoel, einem fast vergessenen Ort bei Jülich.

Genügend spannender Lesestoff also für die kommenden Wintertage und ein passendes Weihnachtsgeschenk.

Das Buch im Umfang von 216 Seiten ist zum Preis von 14,00 € in allen Buchhandlungen, im Stadtmuseum und direkt (versandkostenfrei) beim Verlag erhältlich.

Wir weisen an dieser Stelle auf eine Veranstaltung über Ausweisungen in der Zeit des Nationalsozialismus hin. Am 12. November eröffnen der Geschichtsverein Inden und die VHS Rur-Eifel im Ortsgeschichtlichen Museum Inden die Ausstellung "Menschenschicksale". Informationen rund um die Ausstellung erhalten Sie hier.